Am 4. November wird um 13 Uhr der neue Chemnitzer Bärenbrunnen am Getreidemarkt/Börnichsgasse in Anwesenheit von Baubürgermeister Michael Stötzer, dem Künstler Jochen Müller, Projektbeteiligten, Initiator Sandro Schmalfuß und großzügigen Sponsoren offiziell enthüllt.
Begleitet wird die Einweihung von einem kulturellen Rahmenprogramm mit Jazz vom Carl Wittig Trio und Dudelsackklängen vom Highland Piper Mathew McKelvie.
Hintergrund:
Der ursprüngliche Chemnitzer Bärenbrunnen war von 1914 bis etwa 1960 ein beliebter Anziehungspunkt an der Brückenstraße, Ecke Königstraße. Später, von etwa 1960 bis 2001, zierte er den Bereich vor dem Hochhaus an der Theaterstraße, dem Sporthochhaus.
Die Plastik der drei Bärenkinder, ein Werk des Bildhauers Otto Pilz aus Dresden, wurde erstmals 1914 auf der Internationalen Baufachausstellung in Leipzig gezeigt. Der Bärenbrunnen war ein Geschenk des Chemnitzer Verschönerungsvereins, finanziert durch Bruno Salzer, einem einflussreichen Fabrikdirektor. Die wertvolle Bärenplastik überstand sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg und wurde nicht eingeschmolzen. In den 60er Jahren erhielt der Brunnen ein neues Becken und einen neuen Standort. 2000 wurde die Bärenplastik gestohlen, und der Brunnen wurde demontiert.
Ab 2014 arbeitete Sandro Schmalfuß an der Wiederherstellung des Bärenbrunnens. Mithilfe von historischen Aufnahmen und Spenden gelang es, den Brunnen zu rekonstruieren.
Der Metallbildhauer Jochen Müller fertigte die Plastik an, und der Bronzeguss wurde in Marienbad durchgeführt. Das Unternehmen Scheunert schuf das neue Brunnenbecken, während die Brunnenmeisterei Schreier für die Wiederinbetriebnahme sorgte.
Der Bärenbrunnen findet nun seinen neuen Platz im Getreidemarkt, dank der Unterstützung der Rebo Consult Ingenieurgesellschaft mbH. Die Handelskette REWE sponsert den Betrieb des Brunnens, der im Besitz der Stadt Chemnitz ist.
Foto: Andres Seidel